Geschichte

Ernst Holzinger

Nach dem unser Urgroßvater, Ernst Holzinger geb. am 10.08.1891, am 17.12.1918 aus dem Krieg unversehrt zurückkam, machte er sich im Jahre 1919 als Schreinergeselle selbständig. Seine Meisterausbildung legte er im Jahr 1921 ab.

Die Schreinerlehre absolvierte er zuvor in Binzwangen beim damaligen Schreiner, Herrn Burger (1905-1908) und seine Gesellenjahre bis zum Kriegsdienst verbrachte er bei einem Schreiner in Dautenwinden und bei der Firma Reinthaler in Petersaurach.

In der Stube des Wohnhauses stellte Ernst Holzinger eine einfache Werkbank auf und begann kleinere Aufträge abzuwickeln. Der geringe Verdienst und die damalige kleine Landwirtschaft reichten gerade so für die Familie, die aus seiner Frau, seiner einzigen Tochter Lina und seinen Eltern bestand, zum Leben.

 

reinhold-kneitschel

1956 trat dann sein Schwiegersohn, Reinhold Kneitschel geb. 06.04.1914, mit 42 Jahren als frisch gebackener Meister in die Fußstapfen von Ernst Holzinger. Reinhold kam als Flüchtling aus dem Sudetenland nach Binzwangen, war gelernter Friseur und Polizist und arbeitete zunächst im örtlichen Gasthaus als Knecht. So lernte er Lina Holzinger kennen und lieben. Deshalb erlernte er das Schreinerhandwerk, machte seine Lehre, seinen Meister und übernahm dann den Betrieb.

Nach und nach wurde die Scheune auf dem Grundstück, die zunehmend als Werkstatt und Lagerfläche genutzt wurde, ausgebaut und der Maschinenpark erweitert.

Im August 1964 erlernte Reinholds zweitältester Sohn, Manfred Kneitschel geb. 01.07.1950, dann als 1. Auszubildender im Betrieb das Schreinerhandwerk. Bis zu seiner Einberufung zum Grundwehrdienst, zum 01.01.1970, verbrachte er seine Gesellenjahre auch im elterlichen Betrieb.

Parallel zu Manfreds Ausbildung unterstützte auch der älteste Sohn, Günther Kneitschel, geb. 15.10.1946, als Geselle seinen Vater, der seine Lehre 1961-1964 bei der Schreinerei Besold erfolgreich bestand. Bis zum Grundwehrdienst im Juli 1966 war auch er dort angestellt.

Karl Kneitschel geb. 14.08.1951, der seine Lehre bei der Schreinerei Mauckner 1965-1968 absolvierte, war im Anschluss bis zur Einberufung zum Grundwehrdienst, Januar 1972, als Geselle in verschiedenen Schreinereien tätig und arbeitete aber wie alle anderen Geschwister in seiner Freizeit bei Bedarf im elterlichen Betrieb mit.

Reinhold Kneitschel konnte ab 1970 nur mit der Unterstützung seiner Kinder das ständig steigende Auftragsvolumen bedienen.

Günther Kneitschel ergriff die Initiative und trat im Dezember 1974 in den elterlichen Betrieb mit ein. Doch auch zu zweit ließen sich die Aufträge bald nicht mehr bewältigen, die Geschwister Manfred und Karl Kneitschel arbeiteten in ihrer Freizeit stets mit. Im März 1976 beschlossen die beiden Brüder dann ebenfalls in den Familienbetrieb einzutreten.

Ab August 1979 unterstützte der jüngste der fünf Geschwister, Gerhard Kneitschel geb. 07.04.1964, seine Brüder. Zusammen mit seinem Schulfreund waren sie die zweiten Auszubildenden im Betrieb.

Ende der 70`er, Anfang der 80`er nahmen die Aufträge zu, man stellte zusätzlich Personal ein um den Kundenwünschen gerecht zu werden. Neben dem klassischen Möbelbau und dem Bestattungsdienst wuchs der Bereich Küchenmontage enorm und schon bald wurde nicht mehr nur in der Region sondern in ganz Deutschland montiert. Oft traten wir dabei auch als Generalunternehmer auf und managten alle Gewerke. Auch der Bereich des Holzhandels und der allg. Handwerksbedarf nahm stetig zu und war u. a. Grund für die Übernahme der damaligen Holzgroßhandlung Ruff in Marktbergel im Dezember 1984. Diese Holzhandlung wurde dann zum 01.01.1986 von Reinhold Kneitschel an seine vier Söhne übertragen und in die RKB Holzhandlung Kneitschel OHG umbenannt. Die einzige Tochter von Reinhold, Ursula Kneitschel geb. 04.05.1961, wirkte ab diesem Zeitpunkt als wesentliche Stütze in der Holzhandlung mit.

1986 wurde der Schreinereibetrieb dann wieder vergrößert. Es erfolgte die Neufirmierung unter Kneitschel GmbH in der alle vier Brüder gleichberechtigt beteiligt wurden. Auf einem Grundstück mit ca. 4000 m² wurde in Rekordzeit die neue Werkstatt mit Bürogebäude und Ausstellungsräumen am westlichen Ortsausgang mit ca. 2000 m² errichtet. Weiteres neues Personal wurde eingestellt. Karl und Manfred Kneitschel schlossen in diesem Jahr auch ihre Meisterausbildung ab.

Der Nachfrage angepasst wurde im Jahr 1992 der Grundstein für unsere Fensterfertigung gelegt, in der ausschließlich Kunststofffenster und -türen hergestellt werden. Zusammen mit dem Geschäftspartner Herrn Horst Kneer wurde die KSF Fenestra GmbH gegründet und gegenüber der Schreinerei auf einem Grundstück mit knapp 10.000 m² ein Gebäude mit 1.000 m² errichtet. Bereits zwei Jahre später musste die Fertigungsfläche auf Grund der Nachfrage um 500 m² erweitert werden. Das Personal wurde immer wieder aufgestockt. Um die Verladearbeiten zu optimieren wurde auch in Laderampen und einer großen Hebebühne investiert.

Parallel zu dieser Zeit, Anfang der 90`er Jahre, beschäftigten wir uns auch zunehmend mit dem Ausbau von Sporthallen und waren mit einem Teil unseres Schreinerei-Teams in dieser Branche auch schon bald überregional unterwegs.

1995 erweiterten wir hierfür unseren Vertrieb für den Norddeutschen Raum mit dem Sitz in Leipzig.

Zwischen 1996 und 1997 entstand für die RKB Holzhandlung in Burgbernheim ein Neubau mit viel Platz für eine große Ausstellung für Holzdecken, Böden, Wandverkleidungen und allerlei Handwerksbedarf. Durch die erweitere Lagerfläche konnte der Maschinenpark vergrößert und ab diesem Zeitpunkt auch Fliegengitter selbst produzieren werden.

Im Jahr 2000 entschied man sich in Binzwangen aus Platzgründen für einen weiteren Neubau auf dem Grundstück gegenüber der Fensterfertigung mit 1.500 m² in dem vorerst Lagermaterial der Schreinerei und unser immer größer werdender Fuhrpark untergebracht werden konnte.

Der gut gehende Bauelementehandel war 2002 Anlaß für die Gründung einer Niederlassung in der Ulmenstraße in Nürnberg mit einem kleinem Verkaufsraum und Lager. Dazu wurde komplett neues Personal eingestellt.

Am 01.11.2003 ereignete sich im Hauptgebäude der Schreinerei in Binzwangen ein schlimmer Brand, bei dem leider viele alte Firmendokumente zerstört wurden. Daraufhin musste unser Dachstuhl und unsere Bauelemente-Ausstellung im 1. Obergeschoss komplett erneuert werden. Wir waren aber sehr froh, dass sonst niemand zu Schaden gekommen war und alles wieder in Ordnung gebracht werden konnte.

Im Jahre 2004 mussten wir aus Platzgründen mit unserer Niederlassung innerhalb Nürnbergs in ein größeres Gebäude umziehen. Die Ausstellung lag ab diesem Zeitpunkt in der Bahnhofstraße in Nürnberg somit zentral für unsere Kunden aus dem Großraum Nürnberg. Unser Lager war außerhalb des Nürnberger Rings angesiedelt.

Gleichzeitig erweiterten wir in diesem Jahr unsere Schreinerei um ein Bearbeitungszentrum um die zunehmenden Massen an Sporthallenverkleidungen (Prallwände) optimaler herstellen zu können.

2006 stand eine Erweiterung der Fensterfertigung in Binzwangen an um den Bürokomplex für die technische Auftragsvorbereitung zu vergrößern. Ein paar Jahre später, in 2011, folgte eine Erweiterung der Lagerfläche für die Profil- und Stahlkassetten. Die Vielfalt an Profilen und die dauerhaft steigende Nachfrage machten es notwendig mehr Platz zu schaffen. Die Lagerhalle, die am Ende der Fensterproduktion angedockt ist, misst knapp 1200 m².

Unser Büro für die technische Auftragsvorbereitung der Sporthallenabteilung wurde ebenfalls in 2011 vergrößert, dazu wurden mehrere kleine Räume zu einem Großraumbüro umgebaut und auf Grund der Auftragslage ein weiteres Bearbeitungszentrum für die Schreinerei angeschafft. Am anderen Ende auf dem Betriebsgelände entstand parallel ein kleiner Maschinenpark für Schlosserarbeiten, somit konnten viele Unterkonstruktionsteile, die bis dato zugekauft wurden, für den Sporthallenausbau selbst hergestellt werden.

Überschattet wurde das Jahr 2011 durch den Tod des jüngsten Bruders und mitarbeitenden Gesellschafters, Gerhard Kneitschel, der am 01.07.2011 ganz plötzlich und unerwartet verstarb. Seine Frau Manuela Kneitschel übernahm ab diesem Zeitpunkt die Gesellschafterstellung in der Firmengruppe Kneitschel.

Für unsere Entsorgungscontainer wurde 2012 eine Überdachung mit 210m² aufgestellt in der auch unsere Tankanlage Platz fand. Das hintere Betriebsgelände wurde in diesem Zuge mit einer Zaunanlage umbaut.

Am 01.12.2012 fand der erste Wechsel von der 3. in die 4. Generation statt. Günther Kneitschel übergab seine Gesellschafteranteile mit Verantwortung in die Hände seiner Tochter Regina Kneitschel, die als gelernte Bürokauffrau in 2007 ihre Ausbildung zur Betriebswirtin (HWK) ablegte.

GL

Die erst im Jahre 2000 erbaute Lagerhalle wurde bereits Ende 2013 durch einen Teilumbau und weiteren Maschinenzukauf in eine vollwertige Schlosserei umfunktioniert. Die bis dato zugekauften Tor- und Türanlagen konnten wir ab diesem Zeitpunkt komplett selbst produzieren, wir waren dadurch nicht nur wesentlich flexibler und schneller sondern auch wirtschaftlicher.

Bereits ein Jahr später erfolgte dann ein Großumbau und die gleichzeitige Modernisierung des Bauelementebüros, der Zentrale, des Eingangsbereiches und der Sanitären Anlagen. In diesem Zuge investierten wir auch in eine neue Serveranlage.

In 2015 erwarben wir in Binzwangen ein altes Bauernhaus mit Scheune und modernisierten es. Dadurch konnten wir nicht nur mehr Lagerfläche für uns gewinnen sondern auch Mitarbeitern künftig ein Zuhause bieten.

Am 01.11.2015 verabschiedete sich als nächstes Manfred Kneitschel in den Ruhestand und übergab seine Gesellschafteranteile an seinen Sohn Felix Kneitschel. Bereits ein Jahr später, am 31.12.2016 übergab auch der letzte der 3. Generation, Karl Kneitschel, alles an seine Tochter Vanessa Kneitschel. Beide Nachfolger schlossen bereits in 2011 ihre Ausbildung zum Holztechniker ab und wirken seit Beginn ihrer Schreinerlehre im Betrieb mit.

Im März 2017 schlossen wir unseren Niederlassungsstandort (Büro & Lager) in Nürnberg und begannen in 2018 mit dem Bau unseres eigenen Niederlassungsstandortes in Heilsbronn, der eine ca. 400m² große barrierefreie Ausstellungsfläche, Büroarbeitsplätze und eine 200m² große Lagerfläche bietet.

Zusätzlich begannen wir Ende 2018 mit unserem Erweiterungsbau der Fensterfertigung für den Bereich des Hebe-Schiebetüren-Baus.

Beide Baumaßnahmen werden in 2019 fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Vieles wurde im letzten Jahrhundert geschaffen und so schreibt sich die Firmengeschichte fort ...

Gruppenbild 2017